Nahezu jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens schon einmal Angst gehabt. Einige Menschen fürchten sich beispielsweise vor der Höhe, anderen bereiten wiederum zu viele Personen in ihrer näheren Umgebung großes Unwohlsein. Rational erklärbar sind diese Ängste in den meisten Fällen nicht und genau das macht es für die Betroffenen auch so schwierig. Wenn die Angst zum Dauerbegleiter wird, kann das die Lebensqualität massiv beeinträchtigen.
Was ist Angst?
Auch wenn die Forschung in der Medizin große Fortschritte macht und fast täglich neue Rätsel des menschlichen Körpers gelöst werden, tappen wir in vielen Wissensgebieten immer noch im Dunkeln. Die Angst gilt aber als mittlerweile sehr gut erforscht.
Grundsätzlich ist die Fähigkeit, Angst zu empfinden, jedem Menschen angeboren. Schließlich handelt es sich dabei um unser internes Alarmsystem, dass uns rechtzeitig warnt, wenn wir uns in Gefahr befinden. Die Angst soll uns dabei zu Kampf, Flucht oder Verharren animieren. Ist die entsprechende Situation dann wieder vorbei, entspannt sich auch der Körper wieder.
Leider funktioniert das aber nicht immer so, wie sich die Natur das vorgestellt hat. Denn wie häufig und wie stark die Angst dabei empfunden wird, unterscheidet sich mitunter sehr stark. Während bei manchen Menschen tatsächlich nur in Extremsituationen Angstzustände aufkommen, leiden immer mehr unter übersteigerten und krankhaften Angstgefühlen. Für die Betroffenen ist die Angst kein Warnsignal mehr, sondern wird so selbst zur Bedrohung.
Angst entsteht nicht immer nur, wenn sich Menschen in Lebensgefahr befinden, sondern bereits dann, wenn sie sich einbilden, dass eine Bedrohung besteht.
Diese Bedrohungen können völlig unterschiedlich sein:
• Manche Menschen haben Angst vor Spinnen,
• andere fürchten sich vor dem Fliegen,
• einige Menschen haben Angst davor, vor einer großen Menschenmenge zu sprechen und
• wieder andere fühlen sich unwohl, wenn sie durch einen Tunnel fahren oder über eine Brücke gehen.
Alle diese Ängste haben jedoch eines gemeinsam: Betroffene versuchen sie in weiterer Folge zu vermeiden und verstärken ihre innere Angst so nur noch. Die Angst wird so immer größer, was irgendwann dazu führt, dass die Betroffenen mehr Angst vor der Angst als vor der eigentlichen Situation haben.
Was lässt sich gegen die Angstzustände unternehmen?
Mittlerweile sind die Ängste in Deutschland zu einem echten Massenphänomen geworden. Etwa 15 Prozent der Deutschen leiden im Laufe ihres Lebens an einer Angststörung. Die meisten Ängste treten dabei zwischen dem 15. und dem 35. Lebensjahr auf. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) handelt es sich bei der Angst nach der Depression um die zweithäufigste psychische Störung weltweit.
Die gute Nachricht ist, dass sich diese Angststörungen in der Regel sehr gut behandeln lassen. Bei vielen Betroffenen kann ein CBD Öl helfen, die Angstzustände zumindest zu lindern. Laut einer im Jahr 2019 am Wholeness Center in Colorado (USA) durchgeführten Studie zur Evaluierung, ob CBD Angstzustände lindern kann, verbesserte sich bei 57 von insgesamt 72 Patienten die Angststörung bereits im ersten Monat.
Auch zahlreiche Entspannungstechniken können dabei helfen, die Ängste in den Griff zu bekommen. Diese können sowohl bei Panikattacken als auch bei langfristigen Angstzuständen für Besserung sorgen. Zu den bekanntesten und wirksamsten Techniken zählt dabei das Autogene Training. Im Rahmen der Behandlung wird hier versucht, mit autosuggestiven Formulierungen einen Zustand tiefer Ruhe zu erzeugen.
Bestimmte Atemübungen sind vor allem im Akutfall äußerst erfolgsversprechend. Dabei wird versucht, die Atmung positiv zu beeinflussen, damit wieder ein ruhiger Atemrhythmus entsteht, der dazu in der Lage ist, den Geist zu beruhigen.
Die Atmung durch das Zwerchfell bekämpft die Angst.
Die Atmung durch das Zwerchfell gilt als entspannend und sorgt für innere Ruhe. Bestimmte Übungen helfen dabei, mit Angst und Panikattacken besser umgehen zu können. Eine davon funktioniert beispielsweise folgendermaßen:
• An einem ruhigen Ort aufrecht und locker hinsetzen.
• Eine Hand auf die Brust und die andere auf den Bauch legen.
• Tief durch die Nase einatmen und dabei gedanklich bis fünf zählen. Dabei soll sich der Bauch nach vorne wölben, während der Brustkorb sich fast gar nicht bewegt.
• Die eingeatmete Luft nun in fünf kurzen Stößen durch den Mund wieder ausatmen. Dabei soll der Bauch wieder flach werden
Damit diese Atmung für den Ernstfall in Fleisch und Blut übergehen kann, sollte sie vier bis fünf Mal hintereinander durchgeführt und regelmäßig morgens, mittags und in den Abendstunden geübt werden.
Schlaf, Ernährung und Bewegung
Die Wirkung des Schlafs auf den eigenen Gesundheits- und Bewusstseinszustand wird oftmals unterschätzt. Auch wenn es so aussieht, als würden wir nur ruhig daliegen, finden im Inneren unseres Körpers wichtige Prozesse statt, die dafür sorgen, dass wir uns vollständig regenerieren können. Fehlt diese Zeit, dann wirkt sich das selbstverständlich auch auf das Befinden aus. Gerade Menschen mit Angstzuständen sollten deshalb für ausreichend Schlaf sorgen.
Ebenso wichtig ist eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Alkohol und Koffein sollten weitestgehend vermieden werden. Avocados, Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und viel stilles Wasser haben nachweislich eine positive Auswirkung auf Betroffene und können Angstzustände lindern.
Letztlich trägt auch noch ausreichend Bewegung zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Es geht hier aber nicht gleich um ein ausgedehntes Fitness-Programm. Schon ein täglicher Spaziergang im Ausmaß von etwa 30 Minuten kann wahre Wunder bei Betroffenen erwirken.
Therapie und Medikamente
Ist die Angst auch trotz all dieser Maßnahmen noch vorhanden, ist es sinnvoll, sich an einen Psychotherapeuten zu wenden, der individuell auf die persönlichen Bedürfnisse eingeht und versucht, im Zuge einer Verhaltenstherapie die Angstzustände zu beseitigen beziehungsweise zumindest so zu minimieren, dass ein lebenswertes Leben wieder möglich ist.
Begleitet werden diese Therapien oft durch unterschiedliche Medikamente, die ebenfalls dazu beitragen, die Angstzustände zu lindern.
Große Erfolge lassen sich auch mit der Konfrontationstherapie erzielen. Hier geht es darum, sich bewusst seiner Angst zu stellen. Wichtig dabei ist jedoch, dass diese in professioneller Begleitung durchgeführt wird, da ansonsten die Gefahr zu groß ist, die Ängste sogar noch zu verschlimmern.