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Home » Forschung » Der Pionier gegen seltene Erkrankungen
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Dr. med. Thomas Trilling, Geschäftsführer bei Sobi Deutschland, über den erfolgreichen Kampf gegen seltene Erkrankungen, fokussierte Forschung und soziale Verantwortung in Entwicklungsländern.

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Dr. med. Thomas Trilling

Geschäftsführer bei Sobi Deutschland

Auch wenn sich die Pharmabranche vermehrt um die Entwicklung von Therapien für seltene Erkrankungen bemüht, gibt es wenige Unternehmen, die ausschließlich in diesem Bereich tätig sind. Bei Sobi ist das anders. Wie würden Sie Ihre Mission beschreiben?

Wir haben eine 35-jährige Erfahrung in der Entwicklung von Biopharmazeutika und uns von Beginn an auf die Erforschung und Vermarktung von Präparaten für seltene Erkrankungen spezialisiert. Unsere Mission ist, innovative Medikamente und Services auf den Markt zu bringen, die das Leben der Patienten verbessern oder sogar lebensrettend sind. Wir sind getrieben von dem Ziel, dass seltene Erkrankungen bereits bei der Geburt frühzeitig diagnostiziert und dann erfolgreich behandelt werden. Nur so können Patienten ein weitgehend normales Leben führen.

Sie sprachen Services an – welche sind das?

Ein Beispiel für unser Engagement neben der Medikamentenherstellung ist das Mitwirken an der Einführung des Neugeborenenscreenings auf Tyrosinämie Typ 1. Ohne das Screening ließ sich in der Vergangenheit diese seltene Stoffwechselerkrankung nur zu 50 bis 60 Prozent diagnostizieren. Nun werden alle Babys in Deutschland getestet. Betroffene Neugeborene können richtig behandelt werden und versterben deshalb nicht. Ein anderes Beispiel sind Kochbücher, die wir zusammen mit Stoffwechsel- und Ernährungsexperten sowie mit Patientenorganisationen entwickelt haben. Diese stellen wir Patienten zur Verfügung, damit sie trotz der oft eintönigen eiweißarmen Ernährung, gesunde und leckere Gerichte kochen können.

Sie haben bereits für eine Vielzahl an seltenen Indikationen wirksame Therapien auf den Weg gebracht. Was ist das Besondere an der Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei Sobi?

Mit dem besonderen Fokus auf seltene Erkrankungen liegt unser Schwerpunkt der Forschung und Entwicklung auf drei Bereichen: entzündlichen Krankheiten, Stoffwechselerkrankungen und Hämophilie. Dieser intensive Fokus schafft auch Synergien in der Produktentwicklung und
-vermarktung. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist unsere Hartnäckigkeit. Bei unserem Präparat gegen Hämophilie A haben wir viele Hürden überwinden müssen: Dabei haben wir als Sobi viel Ausdauer und Beharrlichkeit bewiesen, weil wir überzeugt vom Mehrwert des Präparats waren und noch sind. Der dritte Aspekt ist die enge Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Patientenorganisationen. Wir hören intensiv zu und erhalten somit viele Ideen und Anregungen, die wir dann in Form von lebensrettenden Präparaten zur Zulassung bringen können.

Ihr Engagement gegenüber Patienten mit seltenen Erkrankungen macht Sobi zu einem der führenden Unternehmen in diesem Bereich. Wie sehen Ihre Pläne für die nahe Zukunft aus?

Wir möchten weltweit das führende Unternehmen in der Bekämpfung von seltenen Erkrankungen werden. Konkret entwickeln wir bestehende Präparate weiter, zum Beispiel in Wirkung oder Halbwertszeit. Interessant ist auch die Einlizensierung weiterer Moleküle von anderen Firmen. Hier sprechen wir aktuell zum Beispiel von einer Substanz gegen ein seltenes hyperinflammatorisches Syndrom, bei dem Patienten ohne Behandlung sterben. Die bisherige Therapie ist alles andere als optimal. Wir hoffen, bis Ende 2019 eine vielversprechende Option zu bieten.

Ihr Engagement geht aber weit über die klassische Forschungsarbeit hinaus. Können Sie uns etwas über das Spendenprogramm für die World Federation of Hemophilia erzählen?

Auf dieses Programm sind wir sehr stolz. Es zeigt, wie wir unsere soziale Verantwortung wahrnehmen. Und zwar schon, bevor wir im Bereich der Hämophilie tätig waren. Wir haben eine Milliarde Internationale Einheiten an Hämophilie-Medikamenten an die WFH für humanitäre Zwecke gespendet, soviel wie nie zuvor. 339 Millionen Einheiten wurden bereits ausgeliefert. Mit ihnen konnten 16.000 Menschen und 117.000 akute Blutungen in 40 verschiedenen Ländern behandelt werden. Es wurden zudem 1800 Operationen, teilweise lebensrettende, durchgeführt. Für die Menschen in den Entwicklungsländern bietet die Therapie ganz neue Optionen und einen großen Mehrwert. Aber ob nun Entwicklungs- oder Industrieländer – der Antrieb unserer Mitarbeiter, hochengagiert zu arbeiten, ist immer der Gleiche: Wir wissen, dass jedes unserer Medikamente dem Patienten, der damit behandelt wird, ein besseres Leben ermöglicht.

www.sobi-deutschland.de

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